Wenn Deutsche glauben, irgendwo einen Ausländer identifiziert zu haben, werden sie oft hilfsbereit. Wobei die Deutschen offenbar glauben, eine Kunstsprache würde jedem Fremdländer besser verständlich sein.
„du müsse Ap-pfel ab-wiege, be-vor du komme ssu Kasse!“
Notabene „Du“, niemals „Sie“! Immerhin kann ein Sie dem Neger unverständlich sein, der fühlt sich doch außerhalb jedweder Baumwollplantage unwohl. Wobei: Mit böswilliger oder dummer Ausländerfeindlichkeit kommt der Migrant einigermaßen zurecht. Mit gut gemeinten Hilfsangeboten ist schwerer umzugehen.
Beispiel: Innenstadt. Ausländer. Stadtplan. Ein Deutscher eilt hinzu, um zu helfen.
„Wo du wollen hin?“
* * *
Die Herabsetzung seitens der Eingeborenen ist unwichtig fast.
Schlimmer empfinden wir: seit einigen Jahren verschlechtert sich nach belegbarer Beobachtung das Verhalten deutscher Behörden gegenüber Migranten.
Inzwischen fordert – nur um ein aktuelles Beispiel zu nennen – die Ausländerbehörde Potsdam für die Verlängerung eines Aufenthaltstitels zusätzlich zum allgemeinen Kram, wie biometrisches Passbild, Verdienstbescheinigung, 80,00 Euro, Krankenversicherung usw., auch noch eine Bescheinigung vom jeweiligen Vermieter, worin dieser beurkundet, wie viele Personen in der jeweiligen Wohnung leben. Du denken wir viele, oderwas?
Gestern begründete die Postbank die Ablehnung des Kreditkartenantrages meiner Frau (die im Übrigen seit 1993 in Deutschland lebt, seit 2003 in Potsdam, mit seither unverändertem Wohnsitz, mit bestehendem Girokonto bei eben dieser Bank, ohne Schufa oder sonstigem Eintrag) mit den Worten:
„… nach den uns vorliegenden Informationen werden Sie sich nur begrenzte Zeit in Deutschland aufhalten. Ein Girokonto ist jedoch eine auf Dauer angelegte Geschäftsverbindung. …“
Isch aben doch aba Giro. Isch wollen nur Visa oder so.
Jedenfalls „können“ [sic!] sie die gewünschte Postbank VISA Card zurzeit nicht zur Verfügung stellen, denn unterm Strich zählt der Ausländer nicht.