Pressefreiheit, sponsored by Weight Watchers

Man kann es drehen und wenden wie man will: NIRGENDS STEHT ANZEIGE. Die SUPERillu in der Hand des profitsüchtigen Weight-Watcher-Konzerns?

Ei – was hatte man heute vor einem Jahr den armen Wulff durchs Dorf getrieben!

2013-09-14 16.23.00Erst die Frankfurter Allgemeine stellvertretend für BILD, dann die Süddeutsche.

Rubikon – so etwas sagt man ja auch nicht!

Klar: Der Wulff hatte sich blöd angestellt. Weshalb ihm nun – folgerichtig – auch noch die große Liebe davon läuft (reziproker Versorgungsinstinkt). Der umtriebigen Bettina kann ein abgehalfterter Präsident auf dem Weg nach Ganzganzoben nicht mehr helfen.

Aber auch der ehrenwerte Deutsche Journalisten-Verband übte genau vor einem Jahr scharfe Kritik. Nicht nur gegen Herrn Wulff, sondern fairerweise auch gegenüber jeglichen Versuchen prominenter Persönlichkeiten, Einfluss auf die Berichterstattung von Medien ausüben zu wollen.

Diese Innung ist regelmäßig empört – stelle ich fest – aber wer empört sich über die Innung?

Ich fand eine längst vergessene pressefreie Super-Illu vom 3. Januar 2013 in fremden Zeitungsständer. Blättere und finde ein Super-Illu-Zitat (Zitat des Tages) neben einem Bild von Katharina Witt: „Meine Kurven werde ich immer behalten!“

Katharina Witt, 47, auf Seite 77 über ihre Figur und ihr neues Ernährungsprogramm. Auf Seite 77 erfahre ich, dass sich Katharina Witt neu erfunden habe. Sie ist „deutlich schlanker geworden“. „Ich habe vor einem halben Jahr zehn Prozent meines Ursprungsgewichtes verloren.“ Ein Mann – verriet Kathi – stecke nicht dahinter, sondern ein amerikanisches Ernährungsprogramm, welches „großartig“ sei.

“Keine Diät – sondern Philosophie.”

Alles andere sei doch einfach nur großer Quatsch, weiß Kathi und positioniert sich mit einer „Reporterin“ namens Susi Groth vor einem Weight-Watcher-Signet. Und man kann es drehen und wenden wie man will: NIRGENDS STEHT ANZEIGE. Super-Illu, sponsored by Weight Watchers.

Die Journaille ist frei, so lange die Kohle stimmt. Nun könnte ich es beenden, blättere noch a bissel – … @! … – und entdecke: Zwei Seiten nach der Weight-Watchers-Werbung beglückt Andrea Kiewel die Super-Illu-Leserschaft mit „Kolumnen“.

Kiwi scheint – wie anhand des aktuellen Fotos zu erkennen – dicker geworden zu sein, seit sie nicht mehr bei Weight Watchers unter Vertrag ist. Vielleicht – häme ich nun – ist sogar das Dickwerden nach einem Weight-Watcher-Vertrag ebenfalls Bestandteil der Leistung?