Kulturelle Irritationen

Man(n) ist ostwärts deutlich geschlechtsbewusster und frau findet das gut so.

So gilt es dortzulande – eine der vielen ukrainischen Benimmregeln – als sehr unhöflich, wenn ein Mann einer Frau unaufgefordert die Hand zum Gruß entgegenstreckt. Immerhin bleibe ein Handschlag auch dann noch ein kriegerisches Symbol, wenn er Waffenlosigkeit symbolisiert. Und was – bitteschön – hat eine „normale“ Frau mit den Kriegen der Männer am Hut?

Andererseits: wenn sie mag, DARF sie. Es ist ihr Ding sich darauf einzulassen. Sie darf also – aber nur wenn sie will – einem Mann die Hand anbieten. Der Mann hat in jedem Fall zu warten.

Ich selbst möchte mich gern an Regeln halten, fakultativ, irritiere aber oft mit solchen ukrainisch-weiblich-erwüschten Verhaltensmustern. Nicht nur in Deutschland, sondern auch im kulturellen Niemandsland der Migrationshintergründler Potsdams, insbesondere aber im Umfeld des proletarischen Feminismus.

Neutral ist immer der Witz, denke ich, die übertriebene Geste oder die Karikatur. So gewöhnte ich mich daran, bei der Vorstellung einer Frau in einem mir unbekannten kulturellen Gebiet, militärisch die Hacken zusammenzuschlagen, um dazu in Gestalt einer Verbeugung eine devote Geste zu mache. Oxymoronisch sozusagen.

Die Dame, die mir gestern vorgestellt wurde, stellt offensichtlich ihre großen Brüste gern zur Schau. Sie befand sich in einem Sommerkleid mit einladendem Dekolletè – – – kurz und knapp: durch den übertrieben tiefen Diener meiner Geste sah ich mich plötzlich auf Augenhöhe zu zwei Lustobjekten. Und als ob das noch nicht genug wäre, entwischte mir auch noch ein „Sehr angenehm!“

Autor: Alex

Heute so, morgen so ...

Ein Gedanke zu „Kulturelle Irritationen“

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