Heilige Einfalt oder dreimal verfluchte Ahnungslosigkeit, Zeitschriftenabo oder goldene Gans – eine erfolgreiche Methode ändert sich nie. Erst erscheint der olle Aschekuchen als lecker Eierkuchen, das saure Bier als guter Wein und dann hockt eine goldene Gans im Gesträuch eines gefällten Baumes. – Da muss man doch zugreifen! Unbedingt! – Einer hat schließlich eine eine klebrige Feder in der Hand, der andere den zugehörigen Vertrag im Sack.
Kein Wunder, dass die Königstochter lacht!
Der Dummling macht aus der Gans ein Geschäftsmodell, erbt schließlich das ganze Königreich und vergnügt sich (aus steuerlichen Gründen) auf den Bahamas.
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Ein Schneider erkannte einst: Es genügt nicht, die Ware zu loben – NEIN! Auf Selbstvermarktung kommt es an, auf die Marke, den Brand, beziehungsweise auf das „Branding“, also auf die Art und Weise. Begeistert von einer spontanen Idee, stickt sich das tapfere Schneiderlein „Testsieger“ auf den Gürtel und geht in die Welt hinaus, auf dass es jeder erfahre. Wovon ein König hört und eine wiederkehrende Geschichte ihren Lauf nimmt.
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Alte Märchen und modernes Marketing sind friedlich vereint wie Lug und Trug – DOCH ALS KUNDE KANN ES IMMER WISSEN. Vorher schon. Weil mit den vielen Märchen in die Wiege gelegt.
„Mach niemandem die Tür auf!“ weiß daher eines jeden Unterbewusstsein, denn „sonst passiert Schröckliches!“
Wer es trotzdem macht, wer trotzdem die Tür öffnet, hat oft einen Vertreter im Zimmer zu hocken, den er nur schwer wieder los wird.
„Es saugt und bläst der Heinzelmann,
Wo Mutti sonst nur saugen kann.“
Lara sagt bei jeder Gelegenheit „gratis ist nur der Käse in der Mausefalle“ (ukrainisches Sprichwort) – UND DAMIT HAT SIE RECHT, verfluchtnochmal, dreimal Recht.
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„Selbst schuld!“ sagte ich gestern. Soll der geprellte Russe doch seine Briefe allein schreiben – es ist ohnehin in den Wind gepupst. Der Leim an der Feder einer goldenen Gans ist aus der Tinte von Anwälten.
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Dieses Posting ist „abgezapft und original verkorkst von Parlhuber und Söhne“.
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P.S.: Neuerdings gibt es Gratis-Geschenke:
Gratis-Geschenke sind allerdings mit „kostenlosen Gratisgeschenken“ noch zu toppen. (@btw: sollte ich mir diese saublöde Idee nicht schützen lassen?)